Floßfahren auf der Amper
Was macht man mit leeren 200l Kunststofffässern? Entsorgen, das kann jeder. Alex Appelt und Maxi Jaud haben da bessere Verwendung gefunden. In tagelanger Arbeit haben sie ein zerlegbares Floß gebaut seitlich mit zwei Hängematten und einen festen Stuhl für den Kapitän. Es ist richtig toll geworden. Am 12. August durften Ursl, Gerhard, Claudia, Susi und ich mit den beiden auf der Amper von Stegen bis zum ersten Kraftwerk in Schöngeising fahren. Bei schönstem Wetter haben wir neben der Autobahnbrücke das Floß zusammengebaut und zu Wasser gelassen. Zu siebt hatten wir richtig komfortabel Platz an Deck. Im Ampermoos vor Grafrath sind wir teilweise nebenher geschwommen.
Als wir den Außenbord-Grill in Betrieb genommen haben, sah es kurzzeitig aus als wäre das gute alte Dampfschiff zwischen Ammersee und Grafrath wieder auf großer Fahrt. Von den übrigen Amper-Fahrern wurden wir jedenfalls um unsere Menü heftig beneidet.
Dann am Ortsanfang von Grafrath kam die Bewährungsprobe für`s Floß. Wir mussten über die Stromschnellen fahren. Aber kein Problem, das Floß ist absolut stabil gebaut, es ist fast schon wildwassertauglich. Als Belohnung gab es dann noch Espresso und Kuchen zum Nachtisch. Nach gut 5 Stunden am Floß kamen wir am Kraftwerk in Schöngeising an. Lästig war nur, dass zwischen der Ausbootstelle und der Straße ein Zaun ist, über den wir das zerlegte Floß und das restliche Equipment wuchten mussten.
Die hervorragende Seetüchtigkeit vom Floß haben wir bei unserer zweiten Tour erst richtig zu schätzen gelernt. Am 2. Advent durften Claudia, Susi und ich bei der ersten Winterbefahrung der Amper mit an Bord! Unser Termin fand leider zeitgleich mit dem ersten richtigen Wintereinbruch des Jahres statt. Wir starteten diesmal gleich hinter dem Kraftwerk in Schöngeising. Selbstverständlich hatten wir uns auf die winterlichen Bedingungen eingestellt. Alex hat zusätzlich zum Außengrill für die Würstl und Maroni eine Waschtrommel als Feuerstelle mitten am Floß montiert. In der Feuerstelle hing ein umgebauter Sicomatic mit Glühwein, wir waren also wieder bestens versorgt. Selbstverständlich hatten wir auch einen geschmückten Christbaum dabei – nur die Wachskerzen wollten nicht wirklich lange brennen.
Kaum am Sportplatz Schöngeising vorbei, sprang hinter unserem Floß ein Horde junger Nackter in die Amper um eine Runde zu schwimmen – es gibt noch Verrücktere als wir!
Da die Amper recht wenig Wasser hatte mussten wir uns eine Stromschnelle erst mal vom Ufer aus ansehen, bevor wir mit reduzierter Last – Claudia und Max trugen unseren Brennholzvorrat und andere schwere Dinge außen vorbei. Das war auch gut so! Wir liefen auf Grund und wurden komplett durcheinander gewirbelt nur mit Mühe hielten wir uns oben. Bei der Weiterfahrt hat es dann richtig zu schneien begonnen. Richtig dicke Flocken kamen runter. Nett waren die vielen freundlichen Spaziergänger am Ufer, die alle neidisch auf unseren Glühwein und die Maroni waren.
Kurz vor der Ausbootstelle mussten wir noch unter der Amperbrücke durch. Da hier aufgestaut ist, beträgt die Durchfahrtshöhe nur knapp 1m. Wir mussten also erst mal die Stühle zusammenklappen, Christbaum demontieren und uns flach auf’s Floß legen.
Vielen Dank Alex und Max, es hat uns richtig viel Spass gemacht
Robert
PS: Am Tag nach der Advents-Floßfahrt war ein Foto von uns im Amper-Kurier zu finden. ´