Das Kienjoch (1953m)

Wieder hatte Stefan, unser Guide, eine Tour vorgeschlagen, die sich sehr interessant anhörte: das Kienjoch. Wir (Silke und ich) entschlossen uns, diese Gelegnheit wahr zu nehmen und wieder

einmal ins Graswangtal zu fahren. Als allerdings am Samstag, den 27. Juni, frühmorgens um 6 Uhr der Wecker klingelte, fand ich die Idee gar nicht mehr so gut, doch die Sonne lachte schon vom

strahlend blauen Himmel (lachte sie mich aus??) und: zugesagt ist zugesagt!

Treffpunkt war um 7.15 Uhr an der Ettaler Mühle und pünktlich waren die Achenseer versammelt: Jo, Claudia und Robert, Walter und Anorte, und wir beide. Wir parkten die Autos auf dem gebührenpflichtigen Besucherparkplatz – im Winter ist dies der Parkplatz zur Wildfutterstelle – und machten uns alsbald auf den Weg, der uns erst als Spazierweg ausgeschildert (manche sagen auch

Hatscher dazu) am Forsthaus Dickelschwaig vorbei zum Kuhalpenbach führte.

Mäßig ansteigend ging es immer den Bach entlang, ihn des öfteren mit und ohne Brücke querend, an wunderschönen Hängen und herabstürzenden Wasserfällen vorbei, dann wieder auf steilen, bewaldeten Hängen hinauf, entlang an ausgesetzten Pfaden mit atemberaubenden Ausblicken in die tiefe Schlucht des rauschenden Kuhalpenbachs. Gut, dass wir fast ständig in bewaldetem Gelände unterwegs waren, denn mit der Höhe nahm auch die Temperatur zu, und trotz Trinkpause und Sonnencreme-Einreibe-Pause waren wir alle froh, im Schatten der Kuhalmhütte eine Rast einlegen

zu können. Die Brotzeit wurde noch dadurch bereichert, dass Jo eine Runde Cola ausgab.

Die kleinen Gummicolaflaschen waren allerdings schnell weg, und so gingen wir bald guten Mutes und frisch gestärkt in den Graben – so heißt der Kessel, der sich vor uns ausstreckte und über dem wir schon die Latschenhänge und die felsige Bergkuppe sehen konnten. War die Natur unten im Tal schon sommerlich ausgerichtet, zeigte sie sich hier oben im schönsten Frühlings- bzw. Frühsommergewand: Trollblumen, stengelloser Enzian, Mehlprimel blühten um die Wette und der Almrausch zeigte uns seine roten Blüten. Der lichte Hochwald ging bald in Latschenhänge über, und streiften wir an den Latschen mit dem Ärmel oder den Wadln entlang, entlud sich eine Wolke

gelblichen Blütenstaubs. Ein Erlebnis!

Gott sei Dank zogen nun Wolken auf, die die Hitze im Latschenbereich erträglich machten, sodass wir uns dem Ziel zügig näherten – dachte ich! Stefan hatte vorher schon angedeutet, dass wir oben angekommen, „noch weiter nach rechts hinten“ gehen müssten; dass es dann aber noch richtig steil, ohne Schatten – die Wolken machten sich nämlich wieder davon – über den Geißsprungkopf (1934m) und dann nochmals hinauf zum Gipfel des Kienjochs gehen sollte … puh, war ich froh, mich oben, neben dem Gipfelkreuz, auf die Bank setzen zu können – es war nun 11.45 Uhr – durchzuschnaufen, das durchschwitzte T-Shirt zu wechseln und dann, mit einer Brezen in der einen

und der Mineralwasserflasche in der anderen Hand, die riesige Aussicht zu genießen.

Im Norden schweifte der Blick von der Großen Klammspitze über den Brunnenkopf und den Teufelsstättkopf zu den drei Hörnle-Buckeln – auch der Hohe Peißenberg winkte uns zu. Im Osten zeigten sich zuvorderst die Notkarspitze und dahinter die Loisachtaler Kette mit Hohe Kiste, Krottenkopf und Hoher Fricken, der Süden präsentierte natürlich den ganzen Wettersteinkomplex mit der schneegefleckten Zugspitze, und im Westen grüßten Frieder, Kreuzspitze, Ammergauer Hochplatte und Scheinbergspitze. Ja, das Panorama konnte sich sehen lassen – wir waren alle

begeistert!

Die im Südosten stehende Gewitterwand mahnte uns mit zwei Blitzen, auch an den Abstieg zu denken. Da der Wind günstig stand, wir nun wieder bei Kräften waren und der Weg von oben zu sehen war, überredeten wir Stefan, die Überschreitung zu machen, d.h. den schmalen, felsigen Pfad über Kieneckspitz und Dreierköpfl zu nehmen. Claudia und Robert entschieden sich, den Abstieg über die Aufstiegsroute zu nehmen, und so trennten sich kurz (für ca. 4 Stunden) unsere Wege – die Beiden waren eine Stunde früher im Tal als wir und erwarteten uns ganz entspannt auf einem

Bankerl.

Unser Abstieg war für mich nicht so ganz entspannt, denn es stellte sich heraus, dass es zuerst ein immer währendes Auf und Ab auf einem wirklich sehr schmalen, schottrigen, zum Teil ausgesetzten Felsenband mit kleinen Kletterpassagen gab, bis wir wieder die sonnigen Latschenhängen durchquerend über einen verschlungenen Wurzelweg zum Hochwald kamen. Der Waldweg war genauso schmal und wurzelig, sodass wir sehr konzentriert gehen mussten, um nicht ins Straucheln zu geraten. Der ständige Ausblick ins Tal und auf Graswang gab Anlass zu denken, dass wir nun bald unten sein würden, doch es waren eben ca. 1100 Höhenmeter, die es abzusteigen galt, und so zog sich der Weg hin. Kleinere Trinkpausen und die wunderbare Natur mit ihrem Farben- und Blumenreichtum hielten die Stimmung hoch, sodass wir gegen 16.45 Uhr an besagtem Bankerl mit

den beiden Wartenden müde, aber glücklich und zufrieden ankamen.

Natürlich durfte dann der obligatorische Kaffee und Kuchen am Pick-up-Buffet nicht fehlen – Claudia und Silke sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Nachdem der Durst mit Kaffee nicht gelöscht werden konnte, schlossen wir diese herrliche, überaus beeindruckende Bergtour mit einer spontanen Einkehr im Biergarten des Fischerwirts in Graswang gebührend ab. Ein dickes Dankeschön geht an Stefan, unseren Bergführer, der die Tour mit großer Umsicht und guter Laune zu einem gelungenen Unterfangen gemacht hat. Wir freuen uns auf die nächste gemeinsame Unternehmung.

Gerhard Schilder

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