Dem Himmel so nah

Weit und geruhsam erstreckte sich das spätsommerliche Venter Tal, grünbräunlich beige vom trockenen Sommer gezeichnet, jedoch in einer Anmut, die trotz schwerer Lasten (volle Rucksäcke) die Schritte beflügelte.

Voller Spannung und Vorfreude zog mich der Weg zu meiner ersten Gletschertour bergan und meine 7 Bergkameraden schienen ebenso motiviert zu sein. Zunächst säumten des Sommers letzte Blumen und Blüten unseren Weg. Mit jedem Höhenmeter wechselte jedoch die botanische Umgebung von lieblich bis hin zu fast weglosem Geröll mit tosenden Wasserläufen.

Was mich wohl erwarten würde, dort oben in Höhen, die sich zu jeder Jahreszeit anmutig wie garstig präsentieren könnten?

Die Wetterprognose war günstig. Unter blauem Himmel und steigenden Temperaturen erklommen wir den Bergpfad Meter um Meter, unterbrochen von Trinkpausen oder zum Betrachten des grandiosen Panoramas, das immer näher rückte: Blick auf den Similaun, weiße Gipfelkulissen, Schnalstaler Gletscher, ein ferner Almabtrieb der Schnalstaler Schafe von den Hochlagen.

Kritisch beäugt wurden wir von molligen Murmeltieren – ob sie den strengen Winter bereits erahnten?

Endlich auf der Vernagt-Hütte auf 2700 Höhenmeter angekommen, bezogen wir unser Quartier und entledigten uns des schweren Gepäcks. Welche Sucherei und Gepackl in den ganzen Taschen, welche Ausbreitung an Material und Equipment – doch wohl typisch eine Hochtour.

Noch vor dem Abendessen stiegen wir von der Hütte auf zur Gletschersohle, wollte doch unser gewissenhafter Guide Stefan unsere Steigeisentauglichkeit auf Eis und Schnee testen. Macht richtig Spaß, mit „Fußstacheln“ im Schnee oder Firn rumzuhüpfen…, dachte ich mir da noch.

Nach einer wenig erholsamen Nacht (tatsächlich schläft man auf der Höhe oder im ungewohnten Bett oder in einer hellhörigen Hütte nicht wirklich gut) ging es am nächsten frühen Morgen zackig bergauf zum Gletschereinstieg, diesmal mit deutlich mehr Gepäck als am Vortag. Eingebunden in zwei Seilschaften, mit Helm, Pickel und Steigeisen ausgerüstet, führte uns Stefan umsichtig und souverän auf Gletschereis, an Spalten und Wächten vorbei, dem Gipfelziel entgegen.

Und erstaunt bemerkte ich: es gibt sie, die blau leuchtenden abgründigen Gletscherspalten, die man von weitem nicht erkennt – da wirkt der sommerliche Gletscher wie ein weißes Band – aus der Nähe betrachtet, tun sich aber respekteinflößende Abgründe auf: wir meisterten sie im Sprung!

Und wie fühlte sich das für mich als Neuling an? Leichtes Erschaudern, etwas Adrenalin beim Sprung von der Kante, Anpassung an die Seilschaft, Respekt vor dem Weg, der an Steilheit und Glätte zulegte.

Ab 3000 hm wird die Luft bei Anstrengung (bergauf + Rucksacklast) deutlich dünner, die Belastung größer. Selbst bei geringer Außentemperatur sehr schweißtreibend.

Belohnt wurden wir mit grandiosem Ausblick in eine majestätische Gipfelwelt. Um uns lagen die Hintereisspitzen, Mutspitze, Kreuzspitze, Weißkugel und noch viele andere.

Vor uns erstreckte sich wie eine riesige Hochebene aus ewigem Eis der Gepatschferner mit Brandenburger Haus.

Weite, Stille, Gletscherrauschen, Rumpeln von abbröckelndem Geröll, Schneehühner im braunen Noch-Sommerkleid… Eine Vorahnung vom nahenden Herbst, von Stürmen und Schnee.

Ich durfte dort sein, aus eigener Kraft, dem Himmel etwas näher, dem Alltag etwas ferner.

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